Sonntag, 6. März 2011

Tubel Trophy in Züri Nord





Man kennt sie: Die Typen in fetten Sport-SUV, die sich wie die Herren der Strasse aufführen. Auch wenn sie im Suff mal Schienen und Strasse verwechseln - und dann nichts unversucht lassen, um sich aus der Sache rauszumogeln.

Der Vorgang ist schon fast mustergültig: Ein 36-jähriger Schweizer gönnt sich am Samstag Abend ein paar alkoholische Getränke. Gegen 23 Uhr setzt er sich in seinen aufgemotzten BMW X5 - so etwas wie die Definition eines Fahrzeuges aus der Öko-Kategorie F, um Heim in die Region Bülach zu fahren. Irgendwie zweigt er falsch ab, gerät auf die Schienen der Glatttal-Bahn und - fährt weiter! Umsonst hat man doch nicht so einen feschen Geländewagen mit Rennstreifen.

Was für den einen das Ende einer Blaufahrt war...

Nun, der Wagen blieb nach einer Weile stecken, der Hansel machte sich aus dem Staub und liess sich per Taxi Heim fahren. Um von dort der Polizei anzurufen und seinen prolligen Spritschlucker für Profilierungsbedürftige und andersweitig zu kurz Gekommene als geklaut zu melden. Derweil waren rund 50 Feuerwehrleute mit der Bergung seiner blechgewordenen und inzwischen sehr immobilen Geschmacksverstauchung beschäftigt.

..., bedeutete für andere den Beginn eines Nachteinsatzes. Gut gemacht, Tubel!

Für den Blaufahrer ohne An- oder Verstand wird die Sache übrigens teuer - wegen Fahrens in angetrunkenem Zustand, Nichtgenügens der Meldepflicht und Irreführung der Rechtspflege hat er sich vor der zuständigen Staatsanwaltschaft zu verantworten. Und ja, ein Auto wird der Typ hoffentlich so bald nicht mehr lenken. Angesichts dieser Mischung aus Dummheit und Unverforenheit kommt mir der Klassiker von Baby Jail in den Sinn: "Tubel Trophy" in Züri Nord



Mehr Bilder von Markus Heinzer/newspictures zur Heldentat von Mr. X5-Blaufahrer gibt's auf der Website des Tages Anzeigers.

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