Donnerstag, 16. Juli 2009

Grüsse aus Privas

Flexibilität ist was Schönes – so bin ich unverhofft in Privas gelandet, einem schmucken Städtchen am Rande der Ardèche. Ein paar Impressionen für alle Daheimgebliebenen.

Am Dienstag war ich grad im Büro meines Vaters, um Kursordner für die Ausbildung angehendender Bauzeichner zu vervielfältigen. Da klingelte das Handy, und am anderen Ende war der Chrigel Braun, besser bekannt als «Vater» des legendären Pizza Cups. Nun, diesmal wollte mich Chrigel ausnahmsweise nicht zu einer Biketour überreden, sondern hatte ein ganz anderes Anliegen. «Was hast Du von diesem Donnerstag bis kommenden Dienstag vor», lautete Chrigels Frage.

Rasende Radl-Garage: Der gemietete Ford Transit XXL - mit Innerrhoder Kennzeichen.

Eigentlich nichts, lautete meine Antwort. Nun, nach eins, zwei weiteren Telephonaten hatte sich das geändert. So stieg ich heut um 8 Uhr morgens in den Zug nach Zürich, weiter nach Basel und schliesslich nach Allschwil. Dort wurde ich kurz gebrieft, darauf ging es mit dem Verantwortlichen von Cannondale noch kurz auf eine Runde via Leymen (Namenssticker mit Nationenfahne für die Musterräder holen) nach Lörrach, wo der Mietbus mit den Rennern für die VIPs schon beladen bereit stand.

Spiegel zum Umseckgucken lassen sich auch für Selbstportraits aus der Hüfte missbrauchen.

Gegen 13:30 Uhr machte ich mich auf den Weg – aber nicht wie ursprünglich gedacht nach Colmar im Elsass. Nein, das Ziel war das Hotel «La Chaumette» in Privas – laut TomTom-Navi schlappe 550km entfernt. Ach ja, wenns sonst nichts ist... Zum Glück haben moderne Lieferwagen nichts mehr mit ihren trägen, rumpligen Vorfahren gemein, so dass die Fahrt im Ford Transit-Mietbus flott von statten ging. Kein Wunder, einmal gut aufs Gas treten, in den sechsten Gang schalten, und schon läuft die Mühle 140km/h – verrückt und zu viel des Guten, 130 Sachen reichen auch. Meistens.

Dehydriert und weichgekocht: Der Fahrer vorm Abendessen.

Kaum im Hotel angekommen, zog es mich ins Städtchen. Und dort war auch eine Menge los: Strassenmarkt, eine Menge Restaurants, und Touristen wie Einheimische bevölkerten die Altstadt-Gassen. Nach einem leckeren Abendessen (abgesehen von einem schmelzenden Snickers das erste Essen des Tages, sonst nur trinken, trinken und nochmals trinken) war ein Pastis Pflicht – und bei einem Preis von einem Euro für einen Pastis ist meine Leber wohl froh, dass ich nicht öfters in der Region weile.

Schöne Überraschung: Mein liebstes holländisches Bier im Offenausschank - das erste ging weg wie eine Apfelschorle, das zweite war zum Geniessen da. Skol!

So, das wars für heute, morgen gibt’s mehr Bilder und Geschichten aus dem Süden Frankreichs. Für mich gibt’s jetzt noch einen Schlummertrunk, ehe der verdiente Schlaf wartet. Ach ja: 22:55 Uhr, 28 Grad Celsius – verrückt, aber eine schöne Abwechslung.

Ein Pastis: ein Euro. Zwei Euro: Ein doppelter Pastis. Gut fürs Gemüt, schlecht für die Leber.

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