Dienstag, 10. März 2009

RIP Mike van Audenhove

Mit seinen Comics legte er die Widersprüche der selbsternannten Metropole Zürich schonungslos offen. Am Sonntag ist Mike van Audenhove 52jährig an einem Hirnschlag verstorben.

Der Meister und seine Signatur: Mike van Audenhove.

Bei Sängern und Publizisten ist im Nachruf jeweils davon die Rede, dass eine grosse Stimme verstummt sei. Auch wenn es passend erscheint, find ichs doch reichlich pietätslos zu sagen, dass Mike den Griffel für immer abgegeben habe. Auch wenn ich ihn nur flüchtig gekannt habe: Durch seine wöchentlich erscheinenden, mit subtilem Humor glänzenden «Züri by Mike»-Comics war Mike van Audenhove für mich so etwas wie ein alter Bekannter.

Ob wuchernde Grossbaustellen...

Als er vor einigen Jahren während mehrerer Monate wegen einer Augenoperation aussetzen musste, fehlte mir genauso etwas wie in seinen kreativen Schaffenspausen, die er jeweils in Form von Sommerferien einzog. Nun also der Schock, die Meldung, dass Mike van Audenhove völlig überraschend in seinem Haus im Tessin an einem Hirnschlag verstorben ist. Mein Beileid gilt seiner Partnerin Iris Pfister.

... oder Alltagsszenen aus dem öffentlichen Nahverkehr:
Mike's Auge für Zürichs Besonder- und Schrulligkeiten war schlicht brilliant.

Einige der immer wieder kehrenden Figuren in Mike’s Comics werden ohne Zweifel weiter leben – ob es nun der prollige FCZ-Fan Grizzlie mit seiner Jeans-Veste ist oder der berüchtigte Sturmey Archer, der auf seinem alten Bahnhofsgöppel den fittesten Velokurieren der Limmatstadt das Fürchten lehrt. Mir bleibt nur, mich tief vor diesem Meister des Zeichenstifts zu verbeugen, der leider viel zu früh von uns gegangen ist – the best die (too) young.

Der Meister, seine Stifte und der Zeichentisch: Mike bei der Arbeit.

Ach ja: Band 13 der «Zürich by Mike»-Comics erscheint am 26. März – just an dem Tag, an dem ich aus Taiwan zurück kehren werde.

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