Dienstag, 18. März 2008

Endlich: Ein Bikeshop mit Stil

In Bike-Shops kann man oft keinen Schritt machen, ohne ein Rad umzuschmeissen – denn Platz kostet, und ist somit Luxus. Schön, wenn ein Shop Raum zum Atmen lässt – wie der neu eröffnete Factory Store des Schweizer Anbieters TransAlpes in Zwillikon.


Die Marke «TransAlpes» ist erst seit kurzem im Geschäft. Und hat sich dennoch mit ihren markanten, schwarz eloxierten Alu-Rahmen einen Namen gemacht. Dass der vielseitige Viergelenker im Baukasten-Prinzip nach Kundenwunsch aufgebaut wird, ist noch nicht so originell. Schon eher das «Mojo»: Dieses bezeichnet bei «TransAlpes» nicht Austin Power’s magisches Amulett, dank dem diesem die Frauenwelt zu Füssen liegt, sondern eine Gewindestange, die es in sich hat.

Denn diese Gewindestange ist Teil des Sitzdoms und erlaubt die Feinjustierung der Sattelposition ohne jedes Werkzeug. Für lange Anstiege stellt man den Sattel nach vorn – und bringt so mehr Druck aufs Vorderrad, um jede Aufbäumneigung zu unterdrücken. Und vor langen Abfahrten lässt sich der Sattel ganz nach hinten stellen, was die Chancen eines Abflugs über den Lenker markant senkt. So weit, so gut. Doch genug über das Bike gesprochen, denn hier soll es ja um den neu eröffneten Factory Store in Zwillikon gehen.

Kein schnöder Shop - ein Erlebnisreich!
Dabei handelt es sich um mehr als einen Bikeshop, wie das Schlagwort des «Erlebnisreichs» auf den Punkt bringt: Die grosszügigen, lichtdurchfluteten Räume mit geöltem Holzboden und markanten, in weiss gehaltenen Möbeln dienen nicht nur als Bikeshop und Testcenter, sondern auch als Firmen- und Vertriebszentrale. «Als Hersteller, der alle Bikes nach Kundenwunsch komplettiert und dessen Sortiment bei etwa 5000 Franken beginnt, wecken wir bei der Kundschaft andere Bedürfnisse als der Durchschnitts-Shop», meint denn auch Stefan Gruber von TrailSupply, der Firma hinter den «TransAlpes»-Bikes.


Design auch im Bikeshop: Geölte Hartholz-Böden, kubisch-weisse Möbel und Ledersofa für echte Lounge-Stimmung: Der Factory Store von «TransAlpes».

«Unsere Kunden sollen sich daher hier wohl fühlen, sich in aller Ruhe über die verschiedenen Optionen informieren und selbstverständlich auch eine ausgedehnte Testfahrt unternehmen können.» Daher dürfen auch ein bequemes Ledersofa und eine Duschkabine in den Räumlichkeiten des Factory Stores nicht fehlen. Sobald sich die Kaufabsicht konkretisiert, kann der Interessent von Station zu Station (respektive von Möbel zu Möbel) durch den Shop streifen. Und dabei seine Entscheidungen in Sachen Schaltung, Bremsen, Federelemente, Lenker, Sättel und Räder treffen. Der Kaufpreis wird dabei vorzu neu kalkuliert, was dank eines schnieken Bluetooth-Rechners von Logitech kabellos erfolgt.


Punkto Ausstattung ist der Kunde König: Auch diese Scheibenbremse in Pink des britischen Nobel-Herstellers Hope wird auf Wunsch verbaut.

Kein Schlauch, keine Platten
Bei den Rädern geht «TransAlpes» übrigens eigene Wege und verwendet konsequent Felgen von NoTubes, welche in Kombination mit einer Dichtmilch den Schlauch als schwächstes Teil am Bike überflüssig machen. Im vergangenen Herbst hat sich dieses Set-Up bei ebenso ausführlichen wie harten Tests im Tessin vollauf bewährt. Während einigen Testrädern angesichts spitzer Steine und fieser Wurzelpassagen wiederholt die Luft ausging, überzeugte das Testrad von «TransAlpes» mit viel Traktion und Komfort - und dem Ausbleiben von Pannen.

Einer der weissen Würfel erweist sich als Laufrad-Garage - und beweist die Liebe zum Detail der «TransAlpes»-Macher.

Die Uhren stehen übrigens nicht still bei «TransAlpes»: Denn zum Modell «All Mountain» mit gekröpftem Lenker, breiten Schlappen und 14 Zentimetern Federweg an beiden Achsen gesellt sich bereits eine radikal abgespeckte Marathon-Variante, mit der man schon die Zehn-Kilo-Marke anpeilt. Und als nächstes Projekt ist ein Rennrad für Biker geplant. Erste Details machen «gluschtig»: Stahlrahmen mit Carbon-Sitzrohr, Scheibenbremsen, flacher Lenker – und eine ganz eigene Optik stellt Philip Douglas für den Renner in Aussicht.

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